Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Die weltgeschichtlichen Kämpfe des Altertums - S. 354

1890 - Gotha : Perthes
354 aber der Regen fehlt, würde das Niederland ohne Frucht bleiben, wenn nicht beide Flüsse zur Zeit der Schneeschmelze aus ihren Ufern träten und das Land bewässerten, indem sie die Ebene bis zum Delta überschwemmen, ja mitunter in einen wogenden, verheerenden See verwandeln. Es wuchsen in dieser Steppe Weizen, Gerste und Sesam wild, dazu eßbare und nahrhafte Wurzeln in Fülle sogar in den Sümpfen. Dazu giebt es Palmen, Baumfrüchte und Kernobst in Menge, Fische und Vögel in Überfluß, wie Herodot berichtet, welcher dieses Land besuchte (400 v. Chr.), und Berosus, Priester am Baaltempel zu Babylon (200—227 v. Chr.) bestätigt. Die Äcker trugen 200—300 fällige Frucht, die Weizen-und Gerstenblätter wurden vier Finger breit, und dazu lieferten die Palmen Früchte, Wein und Honig. Auch Lenophon, der mit seinen 10 000 Söldnern das Land durchzog, bewunderte die Palmenwälder und die herrlichen, bernsteinfarbigen Datteln. Persien bezog ein Drittel seiner Staatseinnahmen aus Babylon. Jene Überschwemmungen mögen wohl den Anlaß zur Sage von der Weltschöpfung gegeben haben, welche viel Ähnlichkeit mit der israelitischen hat und semitisches Gemeingut gewesen zu sein scheint. Denn gemeinsam ist ihnen die große Flut, ein rettendes Schiff, ein Vogel als Verkünder des Verlaufs der Flut, die Landung in den Bergen Armeniens, Dankopfer u. s. w. Die wunderbaren Tiergestalten der Schöpfungssage findet man in den Bildwerken Babylons wieder als Stier mit einem Menschenkopf, als Fischmenschen, geflügelte Männer u. s. w., denn Wasser und Fische gelten für heilig. Man stellte daher den Urgott dar als einen Fischleib mit einem Menschenkopfe. Dies Niederland Babylonien war durch seinen einfachen Bau ohne alle natürlichen Schranken zur Gründung eines großen Reiches bestimmt. Die Üppigkeit der Vegetation und die eigentümlichen Naturverhältnisse des Landes mußten eine befähigte

2. Die weltgeschichtlichen Kämpfe des Altertums - S. 94

1890 - Gotha : Perthes
94 Karthago selbst war unermeßlich reich, die Umgegend von Gärten und großen Pflanzungen bedeckt und überall von Bewässerungskanälen durchzogen. Dort lag Landgut neben Landgut in ununterbrochener Reihe und mit prächtigen, reich ausgestatteten Gebäuden versehen. Die Wohnungen strotzten von Genußwaren aller Art, den Boden bedeckten Weingärten, Öl-und Fruchtbäume. Hier weideten auf den fetten Wiesen Herden von Rindern, Schafen und Ziegen; dort in lieferen Gründen hatte man große Gestüte angelegt, und auf den Feldern prangte in üppigem Wüchse Getreide, besonders Weizen und Gerste, Pflanzungen von Granaten, Feigen, Oliven, Weinstöcken und edlen Früchten zierten die mit Hecken umgebenen Gärten der zahlreichen Städte und Flecken des gesegneten Landes. Überall sah man Wohlhabenheit, denn die Karthager liebten den Feldbau. Die Verfassung dieser Handelsrepublik war eine aristokratische, denn die reichen Kaufleute regierten den Staat durch einen Senat, der aus dem großen Rat der Dreihundert und dem engeren Ausschuß der Dreißig oder Zehn bestand und zwei Präsidenten (Richter oder Suffeten genannt) an die Spitze der Verwaltung stellte. Doch hatte auch die Volksgemeinde besondere Rechte und gab oft die Entscheidung. Die militärische Gewalt des Feldherrn war unbeschränkt, nur zum Abschluß von Verträgen und Bündnissen bedurfte er der Zustimmung der ihn begleitenden Senatoren. Um sich die Herrschaft auf dem Mittelmeere zu sichern, trachteten die Karthager, denen bereits die meisten Inseln des westlichen Mittelmeeres sowie ein Teil Spaniens gehörten, auch nach dem Besitze des fruchtbaren städtereichen Siciliens, wo es viel griechische Kolonieen gab. Die mächtigste derselben war Syrakus, welche nach dem Besitz der ganzen Insel strebte und deshalb ca. 150 Jahre mit Karthago kämpfte. Bei diesem Streite um die Oberherrschaft wurden von den Karthagern viele

3. Die weltgeschichtlichen Kämpfe des Altertums - S. 370

1890 - Gotha : Perthes
370 aneinanderstoßen, doch so, daß ein Abschnitt für den einzulegenden Balken frei bleibt. Die Säulen bestehen aus weißem Marmor, das übrige Mauerwerk aus dem schwarzen Stein des Berges. Die trefflich behauenen Quadern legte man ohne Mörtel mit kaum sichtbaren Fugen aufeinander und bedeckte die Wände mit Skulpturen und Inschriften in Keilschrift. 5. Syrien, Palästina und phöichien. Zwischen dem Stromgebiet Euphrat-Tigris und dem Mittelmeere erhebt sich das syrische Bergland als eine vom rechten Euphratufer allmählich aufsteigende Gebirgsplatte mit steilem Abfall nach der Meeresküste zu. Der ganzen Länge nach wird dieses Bergland von der Felsspalte Hohlsyrien durchschnitten, weil diese vom Taurus bis zum Toten Meere reicht. Dieses schmale Thal hat seine größte Erhebung bei Baalbek (Heliopolis oder Sonnenstadt), von wo der nach Norden fließende Orontes die Gärten von Emesa und Hamoth bewässert, sich dann westwärts wendet und von Antiochien ab dem Mittelmeere zueilt, wogegen Leontes und Jordan nach Süden fließen. Letzterer eilt zwischen steilen Felswänden reißend seine Schlucht hinab und durchströmt schnellen Laufes die Seeen von Metern und Genezareth (Ga-liläisches Meer). In der nun tief eingeschnittenen Schlucht seines engen Thales gedeihen tropische Früchte. Die Palmenstadt Jericho, geschützt von den Wänden der Hochfläche und erhitzt durch die von den Bergwänden zurückprallenden Sonnenstrahlen, liefert zehn Monate lang im Jahre Trauben und Feigen, dazu Datteln und Balsam. Im Toten Meere, d. h. 1300 Fuß unter dem Niveau des Mittelmeeres, endigt der Jordan.

4. Deutsche Schulgeographie - S. 118

1908 - Gotha : Perthes
118 keit braucht; daher ist an vielen Orten künstliche Bewässerung nötig. Die Vegetation hält in Südeuropa gewissermaßen einen Sommerschlaf, wenn er auch nicht so tief ist wie der Winterschlaf unserer Pflanzen. Aus den klimatischen Verhältnissen erklärt es sich, daß die Pflanzen- welt Südeuropas von der des übrigen Erdteiles so sehr abweicht. (Vgl. D. Sch.-A. 29.) Die Olive (Ölbaum) ist der eigentliche Charakterbaum aller Mittelmeerländer. Immergrüne Laubbäume, wie Lorbeer und Myrte, und eigentümliche Nadelhölzer, wie die schlanke, ernste Cy- presse und die breitkronige Pinie, bilden neben Kastanienbäumen die Wälder der tiefer liegenden Gegenden; im S. ist sogar die Zwerg- palme heimisch. Der Maulbeerbaum hat in vielen Gegenden eine bedeutende Seidenzucht hervorgerufen. Die sommerliche Hitze er- zeugt die köstlichsten Südfrüchte, wie Feigen, Zitronen und Orangen (Apfelsinen), und feurige Weine. Von den Getreidearten werden be- sonders Weizen und Mais, in sumpfigen Gegenden auch Reis gebaut. Ewig denkwürdig sind die Mittelmeerländer als die Geburts- stätte der europäischen Zivilisation. Hier entwickelte sich die griechische Kultur, hier entstand das römische Weltteich. Das blaue Meer und der Jnselreichtum lockten frühzeitig den Menschen zu Schiff- fahrt und Handel; in der schönen, heiteren Natur entwickelte sich der Kunstsinn; Südeuropa war stets die Heimat der Künstler. Seit dem Mittelalter kamen ttübe Zeiten über diese Länder, und erst jetzt beginnen sie sich wieder allmählich zu erholen. Die Balkanhalbinsel. (Sfli. D, Ech,-A, 18/19 u. 17.) Geographische Lage. Die Nordgrenze liegt ungefähr in 45° B., in 40^# wird die Halbinsel schmal und endet in 36^° B., so daß beide Teile nahezu gleiche Breitenausdehnung haben. Etwa in 38° B. zweigt sich der Peloponnes ab. Kreta liegt in 35° B. — Die Längenausdehnung ist sehr verschieden. Fiume, der west- lichste Punkt, liegt unter dem Meridian von Stettin (14^°), Konstantinopel, der östlichste Punkt unter 29° also nur wenig westlicher als St. Petersburg. Die schmale Südhälfte breitet sich zwischen 20 und 24° O. aus, liegt also fast genau unter denselben Längen wie Ostpreußen. § 153. Die Balkanhalbinsel (balkan) hängt in ihrer Breitseite mit dem Festlande zusammen. An zwei Stellen streichen die Gebirge des Fest- landes (Alpen und Karpathen) nach der Halbinsel hinüber; sonst wird diese im N. von den Ebenen der Donau und der Save begrenzt. Die West-

5. Deutsche Schulgeographie - S. 124

1908 - Gotha : Perthes
_124 hier viele Gegenden wegen ihrer hohen Lage ein verhältnismäßig rauhes Klima haben. Der Ackerbau hat mit Schwierigkeiten zu kämpfen, die vorherrschende Ziegenzucht bedroht die letzten Reste des Waldes. Die Oliven- und die Weinkultur sind am einträglichsten; das Haupterzeugnis sind die Korinthen (getrocknete Trauben einer kernlosen Spielart). Von allen Völkern der Halbinsel zeichnen sich die Griechen durch all- gemeiner verbreitete Volksbildung aus und sind in dieser Beziehung wie in Handel und Schiffahrt würdige Nachkommen der alten Hellenen. Nördlich vom Golfe von Korinth liegt der Schwerpunkt jetzt wie im Altertum an der buchtenreichen, von Ebenen unterbrochenen'"Ostseite. Von der wasferscheidenden Pinduskette ziehen ostwärts zwei Gebirgs- züge: das kambunische Gebirge im N., das mit dem griechischen Göttersitze Olymps (nahezu 3000m) endet, und der Othrys im S., an der Küste erheben sich Ossa und Pelion, und dieses Gebirgs- Viereck Thessalien (ein kleines Abbild von Thracien) umschließt die Ebenen des Peneios, die Hauptkornkammer des Landes. Die nächste Landschaft, Böotien, besteht aus mehreren kleineren Ebenen (Theben, abflußloser, jetzt trocken gelegter Kopa'issee), die im N. durch niedere i) Griechisch, — der Leuchtende, weil größtenteils mit Schnee bedeckt.

6. Lernbuch der Erdkunde - S. 39

1902 - Gotha : Perthes
39 Wo nur findet sich Tiefebene? Zeichne die Apenninen-Halbinsel! § 66. Klima , a) Festlandsteil noch mit kälteren Wintern! — weshalb? — doch milder an den Alpenseen und am Golf von Genua! — weshalb? b) Der Jnselteil wärmer, der Süden und die Inseln das eigent- liche Gebiet der Südfrüchte. Pflanzenwelt: a) Oberitalien: sehr fruchtbar (Mais-, Weizen-, Reisfelder, umgrenzt von Obst- und Maulbeerbäumen sseidenzncht^, diese umrankt von Wein). b) Mittetitalien: Weizen, Ölbaum, Wein. c) Süditalien und Inseln: Zitrone und Apfelsine, auch Baumwolle. Bevölkerung: Romanen — meist römisch-katholisch; lebhaft, leicht- lebig, genügsam, leidenschaftlich, rachsüchtig, begabt. Bevölkerungsdichte: 113. Sprache: Italienisch. Münze: 1 Lire = 100 Centesimi = 0,81 Mk. Landbau (s. oben) und Seehandel, Fischfang. — Industrie gering, keine Steinkohlen! Seide, Schwefel, Marmor, Salz, Strohflechterei. Geschichtliches. Frühe Kulturstätte (bequemer Verkehr nach allen Ländern Südeuropas, nach Afrika und Asien). 1. Zentrale des alten römischen Weltreichs bis 476 n. Chr. 2. Herrschaft Odoakers, der Ostgoten, Byzantiner und Langobarden bis 774. Seit 774 mit dem Franken-, später mit dem Deutschen Reiche in Personalunion (erklären!). 3. Unter der Oberherrschaft der römisch-deutschen Kaiser bis 1806 (mächtige Städterepubliken und Stadttyrannen seit der Stauferzeit). 4. Kämpfe der Österreicher und Franzosen um die Halbinsel bis 1861. 5. Unabhängiges Königreich seit 1861, seit 1870nach Aufhebung des Kirchen- staates ein einheitliches Reich. § 67. Aönigreich Italien. Konstitutionelle Monarchie (König — Senat — Deputiertenkammer!) 16 Landschaften mit 69 Provinzen. König: Viktor Emannel Iii. Armee: Im Frieden 258000 Mann, im Krieg 3300000 Mann. Flotte: Handel 5670 Segelschiffe, 410 Dampfer, im Krieg 350 Schiffe, 2070 Kanonen. Landesfarben: Grün-weiß-rot. Anmerkung. Finanzwesen sehr bedenklich, wirtschaftliche Lage des Volkes

7. Kleiner Handelsatlas für Lehranstalten, sowie zum Selbstunterricht - S. 8

1895 - Gotha : Perthes
griechischen, spanischen und portugiesischen Häfen verfrachteten gehen z. T. über Hamburg, Bremen und Amsterdam. Einfuhr in das deutsche Zollgebiet 94: 3,7 Mill, kg für 0,8 Mill. Jt, wovon 1,5 Mill, kg aus der Türkei. Johannisbrot. Handelsname Karruben, getrocknete Frucht des Johannis- brotbanms (Ceratonia Siligua). Produkt und Handelsartikel der Mittelmeer- länder. Gesamtproduktion jährl. ca 10 Mill, kg im Werte von 2,8 Mill. Jl. Kultur auf den Sporaden, im Süden Spaniens, Portugals und Italiens. Haupthandelsplatz: Triest (Zufuhr 93: 3,9 Mill. kg). Einfuhr in das deutsche Zollgebiet 94: 1 Mill, kg = 129000 Jt, meist aus Italien. Kastanien. Früchte des echten Kastanienbaumes (Castanea vesca), heimisch im Orient, in Wäldern im südlichen und mittleren Europa; die besten heißen Maronen. Meist aus Südtirol, Italien (Ernte 93: 209,5 Mill, kg, davon ausgeführt 12,4 Mill, kg — 1,5 Mill. Jt) und Südfrankreich, des. über Lyon, bezogen. Andere Bezugsländer sind Spanien und Portugal. Mandeln. Samenkerne des Mandelbaumes (Amygdalus communis), im Orient heimisch, über ganz Süd-Europa verbreitet; bittere und süße (Abart Krach-) Mandeln. Spanien führte aus 93 für 8,8 Mill. Jl (Malaga, Alicante und Tarragona), Italien 93 für 18 Mill. Jt über Catania (93: 3,i Mill, kg), Girgenti (1,5 Mill, kg), Messina (1,2 Mill, kg) u. s. w., auch aus Apulien (Bari); Portugal meist nach England. Die besten französischen Man- deln sind die Provencer: die geringsten überhaupt sind die berberischen von der afrikanischen Nordküste. Einfuhr in das deutsche Zollgebiet 94: 6,2 Mill, kg — 6,9 Mill. Jt, meist aus Italien, davon 3,4 Mill, kg über Hamburg. Oliven und Olivenöl. Frucht des gemeinen Ölbaums (Olea Europaea), heimisch in Vorderasien, häufig in den Mittelmeer-Ländern. Das beste Olivenöl liefert Frank reich im Provence -Öl (Marseille verschiffte 93: 46,3 Mill, kg vegetabilische Öle, Nizza 1,7 Mill, kg), jährl. Erzeugung2,» Mill, hl Früchte auf 130 000 ha Anbaufläche mit 13 Mill, kg Ertrag Olivenöl. Spanien führte 92 aus für 12,i Mill. Jt Olivenöl; die Produktion betrug über 3 Mill, hl = 160 Mill. Jt; Hauptausfuhrhäfen: Sevilla 24,l Mill, kg, Cadiz 5,5 Mill. kg. Italien (des. Apulien, woher das meiste Provenceöl kommt) erzeugte 93 auf über 1 Mill, ha fast 2 Mill, hl Olivenöl, Ausfuhr 93: 43 Mill, kg = 37,9 Mill. Jt. Genua führte aus 93: 5,4 Mill, kg, meist nach Südamerika, Syrakus 6,2 Mill, kg, Livorno 3,i Mill, kg, Bari 30 Mill. kg. Griechenland produziert namentlich in Theffalien und an der Ostküste, Aus- fuhr 93 für 2,2 Mill. Jl Öl und für 0,8 Mill. Ji Oliven, meist nach Rußland und der Türkei. Die Türkei führte aus 91/92 für 4,2 Mill. Ji (Smyrna 93 für 1,7 Mill. Jl, Kandia für 1,2 Mill. Ji). Bon geringerer Bedeutung ist die Produktion in Nordafrika (Tunis führte aus 93 für 2,4 Mill. Jl, Algerien für 2,i Mill. Jt), Kalifornien, Dalmatien u. s. w. Hauptmärkte: Marseille und Triest (Ausfuhr 93: 14,7 Mill. kg). Einfuhr in das deutsche Zollgebiet 94 (Baumöl:: 16,4mill.kg — 10,7 Mill. Jt, meist ans Italien und der Türkei. Rosinen und Korinthen. Getrocknete Weintrauben, bedeutende Handels- ware der Mittelmeerländer. Für die kleinasiatischen Rosinen ist Smyrna Hauptplatz (Ausfuhr 93: 48,2 Mill, kg = 15,8 Mill. Jl); beste Sorte Elemi (Auslese); des. geschätzt die Sultaninen. Die Gesamtausfuhr der Türkei wertete 91/92 : 30,8 Mill. Ji. Spanien führte aus 92 für 14,9 Mill. Jt, des. von Malaga (93: 5,7 Mill, kg) und Valencia (93: 21,4 Mill. kg). Frankreich exportiert Rosinen aus der Provence und dem Languedoc, Italien aus Calabrien und von den Liparischen Inseln, Kalifornien 92: 29,5 Mill, kg nach dem Osten. Hauptniärkte für Rosinen sind Smyrna und Triest (Ein- fuhr fmit Korinthen) 93: 21 Mill, kg, davon 13,4 Mill, kg aus der asia- tischen Türkei). Die Korinthen stammen von den Jonischen Inseln und den Usern des Golfs von Korinth; jährl. Produktion 180 Mill, kg, was den Bedarf überschreitet; Ausfuhr meist nach England; Hauptstapelplatz: Triest. Hauptausfuhrhäfen: Paträs (93: 83,8 Mill, kg), Pyrgos (31,s Mill, kg), Zante (9,7 Mill, kg), Kephallenia (11,8 Mill, kg), Kalamata (10,1 Mill. kg). Einfuhr in das deutsche Zollgebiet 94: Rosinen 22,s Mill, kg für 5,8 Mill. Jt (nieist aus der Türkei), Korinthen 10,4 Mill, kg für 2,8 Mill. Jl. Wal- und Haselnüsse. Walnüsse (Früchte des edlen Nußbaumes, Jug- lans regia) und Haselnüsse (Früchte von Corylus) erzeugen und führen ans: das südliche Italien (Catania 93: 1,9 Mill, kg, Messina 3 Mill, kg), Spanien (Tarragona 93: 7,2 Mill, kg — 2,9 Mill. Jt), Südfrankreich (Bordeaux Walnüsse 93: 4,5 Mill, kg, säst die Hälfte nach Deutschland), ferner die Levante (von der Nordküstc Kleinasiens 93: 10 Mill, kg Hasel- nüfse nach Europa). Einfuhr in das deutsche Zollgebiet an Nüssen und Kastanien 94: 9,5 Mill, kg --- 3,8 Mill. Jt, meist ans Italien und Frankreich. Gewürze (s. Nr. 5 u. 10/11). Gewürznelken. Getrocknete Blütenknospen vom Gewürznelkenbaum (6a- ryophyllus aromatien8), heimisch ans den Molukken, bis 1770 Anbau von den Holländern auf Amboina künstlich beschränkt, dann nach Mauritius, von hier nach Sansibar, West- und Ostindien; Monopol auf Amboina erst 1863 auf- gehoben. Wichtigste Bezugsquelle ist die Insel Pemba bei Sansibar (Aus- fuhr von Sansibar 93 für 3,2 Mill. Jt, Ernte 92: 12 Mill, kg); Kultur geht zurück. Beste Sorte Amboina-Nelken; auf Amboina 30000 Bäume, jährl. Ausfuhr 1,5 bis 3 Will, kg; Ausfuhr von Niederländisch - Ostindien wertete 93: 0,2 Will. Jt. Andere Bezugsquellen sind Pinang, Sumatra, Indien und Reunion. Jahresverbrauch der Erde 4,8 Will, kg; Haupthandels- platz: London. Einfuhr in das deutsche Zollgebiet 94: 0,4 Mill. kg für 0,28 Mill. Jl, wovon 56% aus Ostafrika. Hopfen (s. Nr. 9). Getrocknete Fruchtkätzchen der weiblichen Hopfen- pflanze (önmnlus Lupulus), in Mitteleuropa heimisch. Meistbauendes Land ist das Deutsche Reich mit 38 000 ha Anbaufläche, des. in Bayern (Spalter, dann aus der Gegend von Hersbruck, Holledau, Altdorf u. s. !».), Württem- berg (um Rottenburg), Baden (um Schwetzingen). Hauptmärkte: Nürnberg und München (für Holledauer), Tübingen. In Böhmen liefert die Gegend von Saaz den besten Hopfen, dann die uni Auscha und Pilsen, in Belgien die Umgegend von Gent und Popcringhe. England baut Hopfen des. im Süd- wcsten und auf Wight, Nordamerika in den Neu-England-Staaten. Die Gesamtproduktion betrug 92: 76,8 Mill. kg, von denen 41 % auf das.deutsche Reich, 290/0 auf England, 23% auf Nordamerika, je 14 0/0 auf Österreich und Belgien entfallen. Hopfen-Ausfuhr aus dem deutschen Zollgebiet 94: 10,9 Mill. kg = 65,4 Mill. Jt (meist nach Großbritannien,.Belgien und Frank- reich), Einfuhr: 2,4 Mill. kg ---11 Mill. Jt (meist aus Österreich-Ungarn). Ingwer. Rhizom von Zingiber officinale, heimisch in Ostindien, auch in Westindien, Sierra Leone und Brasilien angebaut. Jnr Handel als iveißer oder geschälter, schwarzer oder ungeschälter und eingemacht in irdenen Töpfen aus China und Ostindien, Hauptbezugsländer: Jamaika (Ausfuhr jährlich ca 0,9 Mill. kg), Kochinchina (Ausfuhr jährl. ca 4 Mill. kg), Vorder- indien (Bengalingwer) (jährl. Ausfuhr ca 1,5 Mill. kg), von Kalkutta direkt nach Deutschland 17600 kg, Brasilien (jährl. Ausfuhr ca 0,4 Mill. kg), Sierra Leone (jährl. Ausfuhr ca 0,9 Mill. kg), je die Hälfte nach Eng- land und den Vereinigten Staaten. China führt jäbrl. ca 0,4 Mill. kg aus. Einfuhr in das deutsche Zollgebiet 94: 0,2 Mill. kg für 0,2 Mill. Jt. Kardamom. Kapselsrüchte verschiedener Arten von Elettaria und Amo- mum, heimisch in Ostindien. Im europäischen Handel, des. in Deutschland, der Malabar-(kleiner)Kardamom. Hauptaussuhrhafcn: Bombay (jährl. ca. 0,i Mill. kg). Außerdem Ceylon- (langer) Kardamom (Ausfuhr von Kolombo 93: 0,2 Will, kg, wovon fast je die Hälfte nach England und Indien, 14 000 kg direkt nach Deutschland); runder Kardamom von Sumatra, Ostindien und den Molukken, nieist nach dem Süden Frankreichs. Bangkok 93 für 0,8 Mill Jl. Hauptmärkte in Europa: London, Hamburg und Amsterdam. Einfuhr in das deutsche Zollgebiet 94: 40100 kg für 148 000 Jt. Muskatnüsse. Harte Eiweißkernc des Samens vom Mnskatnnßbaum (Myristica moschata), heimisch auf den Molukken oder Gewürzinseln; Anbau von den Holländern auf 3 Banda-Inseln beschränkt, von den Engländern 1810 nach Besitzergreifung der Inseln nach Westindien, Pinang und Mauritius verpflanzt, Monopol auf den Banda-Inseln aber erst 1864 aufgehoben; letztere aber bis heute Hauptbezugsquelle. Niederländisch-Ostindien führte 93 aus l,i Mill. kg für 3,8 Mill. Jt (wovon % von den Banda-Inseln), Pinang 0,8 Mill. kg (Kultur wie auf Singapur zurückgegangen); Haupt- markt ist Singapur. Kleinere Mengen ernten Südindicn, Rennion, Bra- silien und Westindien. Haupthandelsplätze: Amsterdam, London, Nen-Uork mit einer Gesamtzufuhr von 3,9 Mill. kg Muskatnüssen und 0,4 Mill. kg Muskatblüten (Macis, Samenhüllen). Letztere ernten die Banda-Inseln jährl. etwa 80000 kg und Sumatra W 000 kg; Verbrauch des. in Nord- anierika; Niederländisch-Jndicn führte aus 93: 0,5 Mill. kg für 1,8 Mill. Jl. Einfuhr in das deutsche Zollgebiet 94: 0,8 Mill. kg für 1,8 Mill. Jl. Pfeffer. Den schwarzen Pfeffer bilden die unreifen, ungeschälten Beeren, den weißen Pfeffer die reifen, geschälten Beeren von Piper nigrum, heimisch an der Malabarküste. Haupthandelssorten: Malabar, Aleppi und Goa, Tel- licheri, Pinang, Singapur, Kochinchina und Sumatra; häufig im deutschen und österreichischen Handel sind vom schwarzen Pfeffer: Tellichery, Singapur, Pinang und Sumatra, die beiden letzteren auch als weißer. Hauptproduk- tionsgebiete sind die Länder um die Halbinsel Malakka. Scham führte aus 93 über Bangkok für 2,i Mill. Jt (ca 2 Mill. ktz), Kochinchina für 1,4 Mill. Jl, Niederländisch-Ostindien 93: 13,2 Mill. kg für 5,6 Mill. wovon 75% schwarzer (Sumatra 14 Mill. kg, Borneo 1,3 Mill. kg, Inseln in der Malakkastraße 1,8 Mill. kg), die Halbinsel Malakka jährl. ca. 1,9 Mill. kg (Pinang 93 einschließlich der Durchfuhr 6 Mill. kg). Gesamtansfuhr dieses Gebietes ca 25 Mill. kg. Wichtigster Pfessermartt der Erde ist Singapur (Ausfuhr 93 für 13,5 Mill. Jl, wovon über % schwarzer Pfeffer, nieist nach England): das Geschäft wird vollständig von Chinesen beherrscht, nur die Ausfuhr liegt in Händen der Europäer; Malabar führt jährl. ca. 2 Mill. kg aus. Hauptzusuhrhäfen Europas sind London, Amsterdam (93: 4,2 Mill. kg), Havre (93: 2,8 Mill. kg) und Hamburg. Einfuhr in das deutsche Zollgebiet 94: 4,8 Mill. kg für 2,8 Mill. Jt, davon 67% direkt aus Ostindien. Andere „Pfcffer"-Arten, für den Weltmarkt von geringer Bedeutung, sind: der l a n g e Pfeffer aus Ostindien (Singapur führt fährl. etwa 170 000 kg aus, Pinang 150 000, meist am Prodmtionsort verbraucht); der Piment- (Janiaika- oder Nelken-) Pfeffer, getrocknete Früchte von Myrtus pimenta, Ausfuhr ausschließlich von Jamaika (92 93: 3,5 Will, kg, je die Hälfte nach Nord- amerika und Englandl, Einfuhr in das deutsche Zollgebiet 94: l,i Mill. kg für 0,6 Mill. Jt; der rote Pfeffer von verschiedenen Arten von Capsicum

8. Zeugnisse zum deutschen Aufstieg - S. 16

1915 - Gotha : Perthes
16 Zeugnisse zum deutschen Aufstieg. 1 / 1620—1720 Die hochbegabte Nachtigall Ergötzt und füllt mit ihrem Schall Berg, Hügel, Tal und Felder. 4. Die Glucke führt ihr Völklein aus, Der Storch baut und bewohnt sein Haus, Das Schwälblein speist die Jungen, Der schnelle Hirsch, das leichte Reh Ist froh und kommt aus seiner Höh' Ins tiefe Gras gesprungen. 5. Die Bächlein rauschen in dem Sand Und malen sich und ihren Rand Mit schattenreichen Myrten, Die Wiesen liegen hart dabei Und klingen ganz vom Lustgeschrei Der Schaf und ihrer Hirten. 6. Die unverdrossne Bienenschar Zeucht hin und her, sucht hier und dar Ihr' edle Honigspeise, Des süßen Weinstocks starker Saft Bringt täglich neue Stärk' und Kraft In seinem schwachen Reise. 7. Der Weizen wüchset mit Gewalt, Darüber jauchzet jung und alt Und rühmt die große Güte Des, der so überflüssig labt Und mit so manchem Gut begabt Das menschliche Eemüte. 8. Ich selbsten kann und mag nicht ruhn, Des großen Gottes großes Tun Erweckt mir alle Sinnen: Ich singe mit, wenn alles singt, Und lasse, was dem Höchsten klingt, Aus meinem Herzen rinnen. 9. Ach, denk ich, bist du hie so schön, Und läßt du's uns so lieblich gehn Auf dieser armen Erden, Was will doch wohl nach dieser Welt Dort in dem reichen Himmelszelt Und güldnem Schlosse werden?
   bis 8 von 8
8 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 8 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 0
2 0
3 0
4 1
5 0
6 1
7 0
8 0
9 1
10 0
11 1
12 0
13 0
14 0
15 3
16 0
17 2
18 0
19 0
20 0
21 0
22 0
23 1
24 0
25 0
26 1
27 0
28 0
29 1
30 1
31 0
32 0
33 0
34 0
35 0
36 0
37 1
38 5
39 0
40 0
41 0
42 0
43 0
44 0
45 1
46 0
47 0
48 0
49 2

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 2
1 0
2 1
3 0
4 1
5 0
6 0
7 0
8 0
9 0
10 0
11 6
12 0
13 0
14 1
15 0
16 0
17 1
18 0
19 0
20 0
21 1
22 1
23 0
24 2
25 0
26 0
27 0
28 0
29 0
30 0
31 0
32 0
33 0
34 0
35 0
36 0
37 0
38 0
39 0
40 0
41 0
42 0
43 0
44 0
45 0
46 0
47 1
48 0
49 1
50 2
51 0
52 0
53 0
54 1
55 0
56 0
57 0
58 0
59 0
60 0
61 2
62 0
63 1
64 0
65 1
66 0
67 0
68 0
69 0
70 2
71 0
72 1
73 0
74 0
75 0
76 0
77 1
78 0
79 1
80 0
81 0
82 0
83 0
84 0
85 0
86 0
87 0
88 0
89 1
90 0
91 1
92 2
93 0
94 0
95 0
96 1
97 0
98 0
99 1

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 45
1 4
2 31
3 20
4 25
5 20
6 64
7 53
8 10
9 44
10 50
11 26
12 44
13 5
14 54
15 54
16 49
17 14
18 57
19 117
20 20
21 25
22 29
23 15
24 51
25 9
26 14
27 86
28 6
29 90
30 25
31 29
32 46
33 75
34 49
35 18
36 16
37 72
38 23
39 34
40 44
41 4
42 6
43 15
44 56
45 17
46 12
47 151
48 25
49 15
50 19
51 25
52 45
53 32
54 321
55 36
56 16
57 19
58 38
59 93
60 38
61 17
62 70
63 15
64 9
65 22
66 6
67 47
68 15
69 8
70 9
71 34
72 17
73 35
74 42
75 28
76 18
77 54
78 50
79 27
80 62
81 176
82 17
83 76
84 8
85 131
86 45
87 29
88 34
89 18
90 31
91 104
92 1
93 46
94 6
95 58
96 8
97 10
98 16
99 42
100 68
101 23
102 33
103 43
104 37
105 30
106 4
107 7
108 28
109 60
110 26
111 10
112 51
113 8
114 8
115 85
116 13
117 9
118 33
119 54
120 58
121 111
122 32
123 26
124 28
125 6
126 40
127 83
128 40
129 49
130 13
131 79
132 39
133 40
134 44
135 8
136 316
137 8
138 28
139 74
140 28
141 20
142 40
143 41
144 44
145 59
146 30
147 6
148 151
149 17
150 35
151 17
152 40
153 34
154 9
155 49
156 22
157 30
158 55
159 63
160 21
161 13
162 33
163 27
164 41
165 32
166 32
167 34
168 9
169 27
170 17
171 79
172 61
173 76
174 29
175 97
176 73
177 49
178 11
179 37
180 46
181 19
182 31
183 228
184 35
185 7
186 16
187 15
188 66
189 28
190 18
191 56
192 67
193 96
194 43
195 29
196 41
197 54
198 29
199 41